Nahe bei Rotfelden verlief die Grenze zwischen Baden und Württemberg. Davon zeugen heute noch die alten Grenzsteine, auf die man mit Glück beim Wandern treffen kann.  Die Grenzsteine tragen das Wappen des Landesherrn oder auch das Länderkürzel, also z. B. die Württembergischen Hirschstangen („W“) und das Badische Wappen („B“). Die Rille oder Kerbe auf dem Scheitel des Steins markiert den exakten Grenzverlauf. Unter den Grenzsteinen wurden Marken, die so genannten Zeugen vergraben, um die Richtigkeit der Grenze bei Verrücken oder unrechtmäßiger Entfernung des Grenzsteins zu bezeugen.

Ab 1821 wurde in Württemberg die exakte Landvermessung durchgeführt, aber es finden sich auch noch von davor viele ältere welche ihren Ursprung aus der Zeit haben, als das Ortsgebiet noch teilweise im Besitz der Kirche war. In den vergangenen vier Jahrhunderten war der nördliche Schwarzwald immer wieder von den kriegerischen Konflikten mit Frankreich und Habsburg (Österreich) betroffen gewesen, in deren Folge durchziehende Heere das Land beraubt und zerstört hatten, wie die Ruinen der Burg Teinach, Liebenzell und dem Kloster Hirsau heute noch davon zeugen. Auch Dörfer wie Rotfelden wurden durch auferlegte Zwangsabgaben oder durch marodierende Soldaten damals schwer geschädigt. Auf Jahre hin mußte man nach dem 30-jährigen Krieg die Schulden abbezahlen. Die Sorge vor Raub und Zerstörung bewog die Menschen auf den Dörfern den Zusammenhalt zu suchen, um gegen die Angriffe von außen besser gewappnet zu sein. Es war ihnen auch wichtig, daß ihre Interessen durch die Landschaft (frühe Landesvertretungen) gegenüber der Herrschaft aufrichtig vertreten wurden. Geschlossene Verträge bedeuteten viel und wenn jemand sie brach, endete das meistens in einem ernsten und manchmal gewalttätigen Streit. So sind die Grenzsteine auch Denkmäler der Unverrückbarkeit geltenden Rechts. Und wer das versuchte zu verrücken, hatte mit gewaltigen Ärger der Menschen zu rechnen. So damals wie heute.

Weitere Informationen finden sich in einem interessanten Artikel von Herrn Hentschel.